The Caligula Effect 2 (Nintendo Switch) im Test (2024)

Inhalt

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich bei Koch Media.

The Caligula Effect 2 ist zwar der Nachfolger von The Caligula Effect, doch muss man nicht unbedingt Teil 1 zuvor gespielt haben. Auch Neuzugänge haben die Möglichkeit, ein sehr gutes, allumfassendes und verständliches Spielerlebnis zu erhalten. Sämtliche Bezüge zu Teil 1 werden erklärt und der ein oder andere Fan Service steht diesem Verständnis auch nicht im Weg.

So weit, so gut.

Doch was ist The Caligula Effect 2 überhaupt?

In The Caligula Effect 2 schlüpfen wir in die Rolle eines Schülers oder einer Schülerin. Wir besuchen eine Schule in der Welt Redo, die von der Virtuadoll Regret geschaffen wurde. Ja, an der Namensfindung ist nichts auszusetzen, aber wirklich loben kann man sie auch nicht.

Die Welt Redo ist keine echte Welt und versammelt Menschen in dieser Virtualität, die etwas zu bereuen haben. In dieser virtuellen Welt sollen ihre Wunden heilen und sie sollen sich gut fühlen, deswegen ist alles genau auf sie zugeschnitten: friedlich.

Eines Tages haben wir einen Albtraum. Einen von der ganz üblen Sorte und bemerken, dass wir in einer virtuellen Welt gefangen sind. Alles, was vorher so friedlich gewirkt hat, gleicht nun eher einem Gefängnis.

Wir möchten zurück in die echte Welt oder zumindest versuchen wir es, da wir von Chi, der quasi Tochter von Mü dazu angestiftet werden. Chi ist ebenfalls eine Virtuadoll und hilft uns, aus dem Gefängnis zu entkommen – nur leider ist das nicht ganz so einfach.

Wir treffen mit der Zeit auf weitere Verbündete, doch wo Verbündete lauern, lauern auch einige, die uns in dieser Welt gefangen sehen möchten – oder einfach den „Bug“ beseitigen möchten.

Die Story wird tiefsinniger, je weiter das Spiel voranschreitet. Außerdem erfahren wir im Laufe des Spiel mehr über uns, unsere Verbündete, Feinde und die Welt an sich.

The Caligula Effect 2 (Nintendo Switch) im Test (1)

Vor allem die Character Episodes, welche die Geschichten einzelner Schüler enthalten, sind sehr gut geschrieben. Manche davon wirken etwas deplatziert oder uninteressanter, wenn es darum geht, dass man einer Schülerin beim Bücher austragen soll, doch auch hier lohnt es sich, bis zum Ende am Ball zu bleiben.

Die Welt von Redo erinnert also sehr an Mobius, die Welt aus Teil 1, bringt aber dennoch sehr viel Neues mit sich, sowohl in der Story als auch im Kampf.

Spannende, strategisch und taktisch anspruchsvolle Kämpfe

Denn auch das Kämpfen wird in The Caligula Effect nicht vernachlässigt. Zu Beginn sind wir allein und lernen die Grundlagen. Ähnlich wie in anderen JRPGs nutzen wir diverse Fähigkeiten, die SP kosten, können blocken und Gegenstände benutzen. Doch spielen wir nicht etwa Runde für Runde.

Es gibt ein sehr interessantes Zeitsystem. Man kann sämtliche Angriffe in einer Runde planen, sie auch zeitlich auf einer Achse platzieren, sich deren Ausgang anschauen und dann entsprechend ausführen. Bei der Ausführung wird es dann actionreich und man kann sich bequem zurücklehnen. Dann kommen die Gegner dran und dann ist es wieder an der Zeit zu planen, usw.

Das ganze lässt sich wunderbar und intuitiv steuern. Der Effekt wird im Spiel Catharsis Effect genannt und jeder spielbare Begleiter, der entweder automatisch eingestellt werden und dann offensiv, defensiv oder frei agiert oder eben manuell von Hand gesteuert werden kann, hat diese Fähigkeit. Man kann maximal drei weitere Begleiter mitnehmen, auch wenn man im Spiel mit der Zeit mehr als drei Begleiter findet.

The Caligula Effect 2 (Nintendo Switch) im Test (2)

Zu Beginn reicht es vollkommen aus, wenn die Begleiter per KI gesteuert werden, ab einem gewissen Punkt im Spiel jedoch, ist dies meist eher destruktiv. Dann kann es passieren, dass alle Begleiter auf einen Gegner losgehen, ihre Deckung vernachlässigen oder sehr ineffektiv handeln. Auf einem leichten Schwierigkeitsgrad geht es vielleicht noch gerade so, aber spätestens ab „Normal“ muss dann selbst Hand angelegt werden. Es macht aber auch sehr viel mehr Spaß, wenn man alle Charakter selbst plant und eine Strategie bzw. Taktik am Ende aufgeht.

Generell ist die Steuerung sehr gelungen. Im Kampf kann man die einzelnen Sequenzen perfekt und sehr leicht anpassen und außerhalb der Kämpfe gilt es lediglich, ein bisschen herumzulaufen, mal einen Schalter zu betätigen oder Leute anzusprechen. Hauptsächlich lebt das Spiel also von seiner Geschichte und seine Kämpfe dienen lediglich zur Auflockerung.

Glanzleistung auf der Nintendo Switch

Auf der Nintendo Switch geht das Prinzip auf: Es ist ein sehr entspannendes und ansprechendes Spiel, das perfekt auf die Stärken und Schwächen der Nintendo Switch zugeschnitten ist.

Eine der Stärken wäre beispielsweise, dass sich Steuerungen im Rahmen halten und man größtenteils eine bequeme Position einnehmen kann, um der Geschichte zu lauschen. Immerhin sind fast alle Dialoge vertont! Dazu kommt auch noch die ständig im Hintergrund laufende Musik, die den ein oder anderen Ohrwurm hervorrufen wird und die man, sobald man den Hub (einen Zug) erreicht hat, ändern kann.

Auf der Switch im Handheld-Modus kann man die Dialoge immer noch sehr gut lesen, doch auch hier ist es eine immense Hilfe, dass so viel vertont wurde.

Eine der großen Schwächen der kleinen Konsole ist leider grafische Darstellung. Die Zeichnungen sind gestochen scharf und sehen sehr gut aus. Bewegtbild allerdings kann nicht so viel Lob einheimsen. Manchmal ruckelt es ganz leicht und auch nur ganz kurz, was mit Sicherheit in zukünftigen Updates behoben wird. Die Bildqualität lässt in Sachen Schärfe und Antialiasing auch zu wünschen übrig. Das sind dann aber auch schon die einzigen Schwächen, die das Spiel auf der Nintendo Switch hat.

In der Regel hat man also ein flüssiges Spielerlebnis mit einer guten, vertonten Story und interessanten und spannenden Kämpfen, die etwas Geschick und Gehirnschmalz fordern.

Spannend bis zum Schluss?

Außerdem hat das Spiel eine sehr schöne Skill-Kurve. Zu Beginn dürfen wir noch nicht einmal selber laufen, sondern werden von Dialog zu Dialog geführt und die Kämpfe sind sehr kurz und übersichtlich. Dann dürfen wir uns in einem sehr kleinen und abgesteckten Level selbst bewegen, müssen die ersten Kämpfe ohne Tutorial schaffen und erhalten nach und nach mehr Begleiter, größere Level und sogar Schalterrätsel. Auch Bosskämpfe kommen noch dazu, die es wirklich in sich haben. Hier werden dann auch mal Items sehr wichtig, um Gefährten wiederzubeleben und auch die Positionierung im Spielfeld wird dann immer wichtiger.

Fazit

Alles in Allem macht The Caligula Effect 2 eine sehr gute Figur auf der Nintendo Switch. Ja, man kann vielleicht etwas wegen der Grafikdarstellung meckern, aber da hört es dann auch schon auf. Immerhin sind die Kämpfe sehr gelungen, wenn auch nach gut 8 Stunden nicht mehr ganz so übersichtlich wie zu Beginn, aber das macht dann auch eher den Reiz aus und die Umgebungen sind liebevoll designt.

The Caligula Effect 2 (Nintendo Switch) im Test (3)

Das Hauptaugenmerk gilt der Story und den Charakteren, die manchmal das ein oder andere Vorurteil in den Vordergrund rücken und zu Beginn manchmal generisch wirken, aber diese Wirkung auch ganz schnell wieder in den Wind blasen. Das Spiel hat nach zwei Stunden noch nicht sein volles Potenzial erreicht und zeigt bis zum Ende, das es noch etwas ausreizen kann, in dem Neues hinzukommt. So hält es nicht nur Story technisch bis zum Ende bei Laune, sondern zeigt auch spielerisch immer wieder Neues auf.

The Caligula Effect 2 (Nintendo Switch) im Test (2024)
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Author: Tuan Roob DDS

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